The Birth Anniversary of Martin Niemöller

Fewer people made a firmer stand against Nazism than M.N.  He was an amazingly impressive and courageous man.niemoller

Martin Niemöller wurde am 14. Januar 1892 in Lippstadt geboren. Er wuchs in einem Pfarrhaus auf. 1910 schlug er eine Offizierslaufbahn in der kaiserlichen Marine ein und nahm am Ersten Weltkrieg als Marineoffizier teil. Nach dem Theologiestudium wurde er 1923 Geschäftsführer der westfälischen Inneren Mission in Münster und 1931 Pfarrer in Berlin-Dahlem. Seit 1933 war er Mitbegründer, führendes Mitglied und kompromissloser Verfechter der Bekennenden Kirche.

Als deutschnationaler Gegner der Weimarer Republik wählte Martin Niemöller schon früh die NSDAP. In den ersten Monaten des Jahres 1933 setzte er große Hoffnungen in das neue Regime. Schnell erkannte er jedoch, dass die Nationalsozialisten der Kirche ihre Unabhängigkeit nehmen würden. Schon bald wurde er im In- und Ausland zur Symbolfigur des kirchlichen Widerstands gegen Hitler. Dieser Widerstand richtete sich gegen die Deutschen Christen und die nationalsozialistische Kirchenpolitik. So unterstützte er bei der Reichsbischofswahl im Frühjahr 1933 Friedrich von Bodelschwingh gegen den von Hitler protegierten Deutschen Christen Ludwig Müller. Als die Deutschen Christen im Sommer 1933 in fast allen Landeskirchen die Macht übernommen hatten und den „Arierparagraph“ einführten, gründete er im Herbst 1933 den Pfarrernotbund, eine Selbsthilfeorganisation für oppositionelle Pfarrer. Von Anfang an war er eine zentrale Gestalt in der Bekennenden Kirche.

Seine Überzeugungen von einer streng nach den Beschlüssen der Reichsbekenntnissynoden geordneten evangelischen Kirche vertrat er ebenso kompromisslos wie seine Kritik an der nationalsozialistischen Kirchenpolitik und den staatlichen Verfolgungsmaßnahmen gegen die Bekennende Kirche. Für die Nationalsozialisten galt Niemöller als Staatsfeind. Im Januar 1934 wagte er es, Hitler bei einem Empfang von Kirchenvertretern zu widersprechen. Er sagte ihm ins Gesicht, dass sich die Kirche die Verantwortung für das deutsche Volk nicht abnehmen lassen könne. 1935 wandte er sich in seinen Predigten gegen jede Art der Verfolgung, auch von Juden. Wenn der Staat befehle, etwas Böses zu tun, müssten die Christen Gott mehr gehorchen als den Menschen. Als sich die BK 1936 spaltete, hielt er sich zu ihrem „radikalen“ Teil, der jede Beteiligung an den kirchenpolitischen Maßnahmen des Staates verweigerte.

Am 27. Juni 1937 predigte er zum letzten Mal in Berlin-Dahlem. Dabei prangerte er die jüngst über die Bekennende Kirche hereingebrochene Verhaftungswelle an und verkündete, die Kirche werde auf menschliche Anordnung hin nicht verschweigen, was Gott zu sagen befohlen habe: Denn es bleibt und wird dabei bleiben, solange die Welt steht: ‚Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen‘! Kurz darauf wurde er von der Gestapo verhaftet.

Kaum ein evangelischer Pfarrer änderte seine Überzeugungen nach Kriegsende so radikal wie Martin Niemöller. Der begeisterte Marineoffizier wurde zum Pazifisten. Der Abkömmling einer antisemitischen Tradition wandelte sich zum Gegner jeder Form des Rassismus. Der kaisertreue Monarchist verstand sich an seinem Lebensende schließlich als Revolutionär. Gleich blieb aber die Kompromisslosigkeit, mit der er seine Ansichten vertrat. Die Gründung der Bundesrepublik lehnte er ab, da sie für ihn die deutsche Teilung besiegelte. Dem neuen westdeutschen Staat warf er schäbigsten Materialismus vor. Vehement sprach er sich gegen die Wiederbewaffnung und die Stationierung von Atomwaffen aus. Er war Teilnehmer am ersten Ostermarsch 1958 in England und wurde in der deutschen Friedensbewegung aktiv. Bei seinen zahlreichen Auslandsreisen besuchte er während des Kalten Krieges mehrfach kommunistische Länder. Sein Verhalten war stets polarisierend und brachte ihm unter Politikern, Theologen und in der Bevölkerung viele Gegner ein. Er selbst sah sich dabei stets von der Frage geleitet: „Was würde Jesus dazu sagen?“ Kurz vor seinem Tod im Alter von 92 Jahren am 6. März 1984 in Wiesbaden bemerkte er dazu, wer diese Frage für sich beantworte und sich danach richte, sei keinem genehm.

Bildnachweis © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Bildnummer 30011224.  Weitere Informationen zu Martin Niemöller finden sie unter:
http://de.evangelischer-widerstand.de/#/menschen/Niemoeller